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Zytoxx - Innovative Allergietherapie

HTBLuVA Salzburg

2012/13

Erfolge bei Jugend Innovativ

2. Preis Kategorie Science, EUR 1.500,-

 

Reisepreis London International Youth Science Forum 2013 (UK)


Zytoxx - Innovative Allergietherapie
Bet v 1.0101 ist böse. Bet v 1.0101 ist überall und macht vielen Menschen den Frühling zur Tortur (oder ist zumindest sehr lästig).

Gesundheit. Aber Bet v 1.0101 lässt sich zähmen! Denn Bet v 1.0101 ist kein Terminator und kein Alien von einem anderen Planeten, sondern ein durchaus irdisches Birkenpollenallergen. Und dagegen möchte das Projekt „Zytoxx – Innovative Allergietherapie“ der HTBLuVA Salzburg uns wappnen.

Acht modifizierte Versionen des Allergens entstehen im Labor, indem an ein bis vier Stellen Basenpaare durch andere ersetzt werden. Dadurch entstehen an diesen Stellen bei der Proteinbiosynthese andere Aminosäuren. Das Bet v 1.0101 kann auf einmal ganz harmlos wirken, so die Idee.

Für biochemisch Versierte hier das Vorhaben von Martin Reichinger, Petra Riffelsberger und Maximilian Velich: cDNA der acht Varianten werden in prokaryotische Expressionsvektoren kloniert, im Bakterium Escherichia coli werden die Proteine exprimiert und anschließend biochemisch aufgereinigt und charakterisiert. Da diese Arbeit sich nicht leicht aufteilen lässt, waren stets gemeinsame Laborsessions angesagt, und aufgrund der Zwangsgemeinschaft laborierten auch die Teammitglieder anfangs an der einen oder anderen allergischen Reaktion. Ausführliche Gespräche und sensibler Zuspruch des Projektbetreuers Richard Podolan erwirkten aber stets im richtigen Moment wieder eine Desensibilisierung. So heißt nämlich der erwünschte Zustand, wenn die Pollen die Allergiker/innen nicht mehr kitzeln.

Damit sie im Frühling wieder weniger niesen und mehr ge-nießen können, erhalten die Allergiker/innen derzeit vor allem Allergenextrakte mit viel Chemie und teils unerwünschten Nebenwirkungen. Reinere und besser charakterisierte Therapeutika werden zudem auf Basis rekombinanter Proteine entwickelt. Die von Reichinger, Riffelsberger und Velich zusammengestellten Mutanten sind laut Computersimulationen besonders faltungs- und temperaturstabil und daher verträglicher als andere. In Zukunft könnten die aus ihren Versuchen gewonnenen Erkenntnisse zu effizienteren Therapieformen führen. Der geplante Rückgang von Nebenwirkungen spart dann womöglich auch noch Behandlungsaufwand und in weiterer Folge Geld. Gesundheit!