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Kategorie-Icon SUSTAINABILITY

Vertikale Windkraftanlage mit integrierten Fliehkraftklappen

HTBLA Eisenstadt

2021/22

Erfolge bei Jugend Innovativ

1. Preis

Sustainability

EUR 2.000,-

 

Int. Veranstaltungen:

33. European Union Contest for Young Scientists 2022, Leiden (NL)


Vertikale Windkraftanlage mit integrierten Fliehkraftklappen
Je nach Windgeschwindigkeit wählt eine Windkraftanlage die effizienteste Form ihrer Selbst. Das auf natürlichen Fliehkräften aufbauende System ist eine Erfindung zweier Flugtechnikschüler der HTBLA Eisenstadt.

zum TEAM-CLIP

Vor der Windkraft kam der Weinsaft. Andreas Strommer und Michael Strudler haben als waschechte Burgenländer natürlich Bezüge zum Weinbau. Konfrontiert mit dem Problem, eine Vogelschreckanlage im Weingarten autark mit erneuerbarer Energie betreiben zu sollen, begannen die beiden eine Recherche an mobilen Kleinwindkraftanlagen. Als zukünftige Flugtechniker laut Ausbildung an der HTBLA Eisenstadt interessierten sie dabei vor allem die aerodynamischen Aspekte. Eine gemeinsame Unterrichtsstunde in Luftfahrzeugbau zum Thema „Sekundärsteuerflächen“ besiegelte die Projektidee: Entwurf und Konstruktion einer vertikalen Windkraftanlage mit Fliehkraftklappen.

Und bevor nun die Fliehkraft der Lesenden zu groß wird, hier der Versuch einer Erklärung: Bei einer senkrecht stehenden Windkraftanlage versetzt der Wind die Blätter eines so genannten Auftriebsläufers in Drehung – ein bekannter Anblick am Rande von Landstraßen in ganz Österreich. Aber auch der Strömungswiderstand des Windes wird genutzt und letztlich in Energie umgesetzt. Ist der Wind eher lau, werden mithilfe von Magneten die erwähnten Klappen geöffnet. So erhöht sich der Luftwiderstand, und die Anlage läuft besser und schneller an. Wird der Wind dann stärker, klappen die Klappen von alleine wieder ein – wegen der Fliehkraft. Ganz natürlich, ohne teure und komplizierte Regelungsmechanismen, kann diese Anlage also immer dann als Auftriebsläufer bzw. als Widerstandsläufer dienen, wenn dies die herrschende Windgeschwindigkeit gerade erfordert.

So die Stärken beider Varianten nutzend kann man auch mit kleinen Anlagen insgesamt mehr Energie erzeugen. Praktische Versuche im Strömungskanal bestätigten die windigen Überlegungen. Also: Wenn’s mit der Klappe klappt, flieht auch der Widerstand. Und die lästigen Vögel fliehen aus dem Weingarten.

Fotocredit: ©  aws, VOGUS / Wolfgang Voglhuber