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RETINA – Realtime Traffic Information Analysis

BHAK Weiz

2013/14

Erfolge bei Jugend Innovativ

Anerkennungspreis;

EUR 500,-


RETINA – Realtime Traffic Information Analysis
Stau oder nicht Stau, das ist die Frage. Nur weil der Verkehrsservice im Radio noch nichts über Staugefahr auf meinem Nachhauseweg sagt, heißt das nicht, dass nicht sehr bald einer entstehen kann. Schließlich bin ich nicht alleine auf der Straße. Oder doch?

Zeit für Echtzeit. Meine RETINA kann es mir verraten. Die Applikation zur „Realtime Traffic Information Analysis“ misst Verkehrsdaten erstmals zweidimensional, schließt also Gegen- und Querverkehr mit ein und kann auch für mich feststellen, ob die mein rasches Heimkommen gefährdenden Gefährte eher PKW oder LKW sind.

David Grießauer und Adrian Spataru haben das System als Schulprojekt an der BHAK Weiz ersonnen, den ganzen Sommer recherchiert und dann innerhalb kürzester Zeit einen Prototyp gebastelt. Noch schneller arbeitet nur RETINA selbst. Die Verkehrsstromanalyse erfolgt in Echtzeit, das heißt, die erfassten Daten werden sofort ausgewertet und in ein den Verkehrsfluss darstellendes Diagramm umgewandelt. Eine Farbkennung gibt dabei Auskunft darüber, ob wenig, mittel oder viel Verkehr, also Staugefahr herrscht.

Die Kommunen, so hat das Projektteam herausgefunden, könnten etwas dagegen haben, dass die schlaue App herkömmlichen Fahrerinnen und Fahrern zugänglich gemacht wird, damit diese nicht allzu genau wissen, wann sie auf verkehrsberuhigte Zonen ausweichen könnten. Stattdessen wäre es möglich, die Echtzeitdaten in die vorhandene Ampelsteuerung oder Verkehrsleitsysteme einzuspeisen, um den regen Verkehr doch ein bisschen zu regeln.

Positiv überrascht waren die beiden Traffic-anten von der umfassenden Kooperationsbereitschaft des Weizer Bürgermeisters. Davon, dass sie nicht viel tun müssen, um sich an das Datenschutzgesetz zu halten (obwohl RETINA ja eine Art Videoüberwachung durchführt). Und davon, wie einfach Schritt eins dieser Überwachung zu bewerkstelligen ist: Sie mussten einfach eine Kamera an einem Hotspot ihrer Wahl auf- und die Erkennungslinien mittels Mauszeiger einstellen. Aus Länge und Breite des gefilmten Fahrzeugs schließt das klug programmierte System auf dessen Type, auch Geschwindigkeit und Richtung lassen sich unmittelbar berechnen. Voraussetzung: gleichbleibende Lichtverhältnisse. Denn RETINA sieht – wie eine Retina – im Dunkeln nicht so gut. Aber das kriegen die Herren Grießauer und Spataru auch noch hin.