
PrintReClaim
Andorf Technologiy School - HTL Andorf
2024/25
Erfolge bei Jugend Innovativ
2. Preis Engineering I
EUR. 2000,-

Recycling in 3D
Sie lernen Kunststofftechnik, daher ist die Erkenntnis für sie besonders bitter: Der Kunststoff gehört zu den größten Ursachen für die Müllberge der zivilisierten Welt. So viel Spaß es Alexander Eggetsberger und Florian Gaisberger macht, ihre 3D-Drucker zu nutzen, so bereitet es den beiden Schülern der HTL Andorf doch etwas Kopfschmerzen: Es bleibt viel am End’ vom Filament – ja, viel Abfall, bestehend aus für den Druck benötigen Hilfsstrukturen und Fehldrucken. Gerade kommt zudem der Mehrfarbdruck in Mode, und der ist noch verschwenderischer.
Bisher konnten Nutzer*innen die abgeworfenen Reste der kleinen Drähte aus Kunststoffen wie Polylactid, die es in der Regel in 1-kg-Rollen zu kaufen gibt, nur wegwerfen oder in einigen Fällen an die herstellenden Firmen zurücksenden, allerdings ohne neues Material dafür zu erhalten. Die Lösung der beiden, die sie in Kooperation mit der FH Oberösterreich – Campus Wels ausgearbeitet haben: eine Recycling-Anlage für Filament, bestehend aus vier Teilen. Für Schredder und Extruder wurde ein Konzept aus den Niederlanden modifiziert, Kühl- und Abzugssystem entwickelten die Kunststoffkünstler überhaupt selbst.
Das Ganze funktioniert so: Die Abfälle werden im Schredder zermahlen, das Mahlgut wird im Extruder aufgeschmolzen und über dessen Düsen wieder als Filamentstrang ausgegeben. Frisch gekühlt landet er auf einer der handelsüblichen 1-kg-Spulen – und sieht somit aus wie neu.
An einem Strang ziehen Alexander und Florian, die ihre verschiedenen Arbeitsbereiche kennen, einander aber stets informiert halten, aber auch mit der potenziellen Kundschaft. Die „PrintReClaim“-Anlage ist nämlich nicht nur nachhaltig, sondern auch nachbaubar. Denn als Open-Source-Projekt soll eine leicht verständliche Bauanleitung für Hobbydrucker*innen bereitgestellt werden. Die haben davon dann besonders viel am End’ – immer und immer wieder.
Fotocredit: © aws, VOGUS / Wolfgang Voglhuber