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iZiach

HTBLuVA Salzburg

2017/18

Erfolge bei Jugend Innovativ

1. Preis Kategorie

Sonderpreis digital education​

EUR 2.000,-

 

Reisepreise:

IENA 2018

ARS Electronica Festival


iZiach
Zur Aufzeichnung von Volksliedern in klassischer Notierung genügt es dank dem Projekt zweier Schüler, die Melodie auf einer steirischen Ziehharmonika zu spielen.

Volkslieder für die steirische Ziehharmonika sind wahrscheinlich das Analogste, das jemandem in den Sinn kommen könnte. Weit gefehlt. Denn auch im smartdigitalen Zeitalter gibt es noch Menschen wie Markus Dygruber, die begeistert die Ziehharmonika spielen. Um ein neu zu erlernendes Stück aufzuzeichnen, hätte er bisher jeden Ton und die dazugehörigen Informationen wie Notenlänge, -höhe und Basston händisch eintippen müssen. Wenn er stattdessen auf eine Tonaufnahme des Liedes zurückgriff, konnte es passieren, dass er daraus nicht jede Stelle klar identifizieren konnte. ​

Zusammen mit seinem Schulkollegen Fabian Weng von der Abteilung Elektronik und Technische Informatik der HTBLuVA Salzburg erdachte Markus Dygruber eine aufwendige, aber griffige Lösung: Sie statteten die Knöpfe der Ziehharmonika mit elektronischen Tastern und einer Miniaturverkabelung aus. Die Zugrichtung, also wohin der Knopf drückt, wird über einen Luftdrucksensor im Balg festgestellt. Während auf dem Instrument beispielsweise die Ennstaler Polka gespielt wird, treten die Tastentaster in Verbindung mit einer intelligenten Software, die die Melodie aufzeichnet. Learning by playing sozusagen. ​

Dazu hat das Lied-ingteam eine Idee, die Musik in wirtschaftlichen Ohren ist: Das auffrisierte Gerät könnte Lehrerinnen und Lehrern vermietet werden, die die traditionellen Harmonikalieder damit in Griffschrift verewigen können, wobei die Computertastatur unangetastet bleibt. Nur falls es doch zu Fehleingaben kommt, können diese in einem Bearbeitungsmenü ausgebessert werden. Das entstandene Notenblatt können sie den Lernenden dann digital zukommen lassen oder ganz altmodisch ausdrucken (wobei Letzteres umwelttechnisch zu vermeiden wäre, aber diese kritische Note steht auf einem anderen Blatt).​

Es ist klar, dass die Arbeitsstundenzahl der beiden Elektromusiker explodierte: Im Akkord(eon) arbeiteten sie an der Fertigstellung des Projekts, mussten immer wieder Überstunden dazwischen-Quetsch’n. Da sich das Duo schon lange kennt, verlief die Zusammenarbeit im Team dennoch ziemlich, genau, ziehharmonisch.