
Hallenkranbahnen aus Holz: Bemessung, Konzeptentwicklung und Überprüfung der Wirtschaftlichkeit
Holztechnikum Kuchl
2024/25
Erfolge bei Jugend Innovativ
3. Preis Engineering I
EUR. 1500,-

Holz auf Schiene
Holz ist in. Das sagt nicht nur die HTL Holztechnikum Kuchl, auch die Industrie greift bevorzugt auf das in Mitteleuropa reichlich vorhandene Material zurück. Es riecht gut, ist stabil und hat im Idealfall einen geringen CO2-Fußabdruck. Überall ist das gute Holz freilich noch nicht angekommen. Kranbahnen, also Schienen, an denen Kräne in Hallen geführt werden – entweder an der Decke oder auf dem Boden –, werden in der Regel noch aus Stahl hergestellt. Das war schon immer so und erscheint daher logisch, irgendwie, gefühlt.
Schade, findet verständlicherweise das Unternehmen Hasslacher Norica Timber, das Holzbaulösungen anbietet. Und da gegen diese vagen Gefühle nur knallharte Wissenschaft hilft, erteilte Hasslacher den Kuchler Schülern Manuel Mirocha, Lukas Schöller, Alexander Wenger und Paul Wimmer einen Auftrag: Messt, rechnet, beweist, ob sich Holzwerkstoffe als Grundlage für Hallenkranbahnen auszahlen. Ökologisch, aber auch ökonomisch.
Zunächst galt es für das vierköpfige Team, sich die Grundlagen der Statik anzueignen. Denn dass der Kran nicht runterfällt und die Halle nicht einstürzt, ist – nicht nur gefühlt – immer noch das wichtigste Kriterium. In Excel wurde eine Tabelle zur standardisierten Bemessung der Bahnen eingerichtet. Konzepte wurden gezeichnet, Ökobilanzen erstellt, Kostenvergleiche vorgenommen. In vorbildlich disziplinierter Arbeitsteilung gelangten die Excel-lenzen zu kran-diosen Erkenntnissen: Stahlkranbahnen speichern, solche aus Holz emittieren CO2 – und haben somit ein geringeres Versauerungspotenzial. Holz absorbiert außerdem Schwingungen besser als Stahl, reduziert also auch den Lärm in der Halle. Fichte ist besonders günstig – und schöner als Stahl.
Das beauftragende Unternehmen kann mit diesen gründlich dokumentierten Resultaten zufrieden sein. Oder, in anderen Worten: Das Versauerungspotenzial ist gering.
Fotocredit: © aws, VOGUS / Wolfgang Voglhuber