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Drahtabscheider

HTBLA Neufelden

2015/16

Erfolge bei Jugend Innovativ

Anerkennungspreis;

EUR 500,-


Drahtabscheider
Eine Magnetkonstruktion hilft, bei der Hopfenernte mitgepflückte Minidrähte aus der gehäckselten Biomasse fast vollständig zu entfernen.

Gemähte Drähte. Scheiden tut weh? Keineswegs! Jedenfalls nicht so weh wie ein kleines Drahtstück zu verschlucken, das als Abfallprodukt der Hopfenernte auf der Erde und somit im Nahrungsgebiet von Wildtieren landen kann. Um das zu verhindern, wurde nun an der HTBLA Neufelden ein Drahtabscheider entwickelt. Vorsicht, kein Absch-n-eider, wie in Halsabschneider (leider), sondern ein Abscheider, der einfach dazu dient, den Draht aus der Biomasse zu trennen, die nach der Ernte von Hopfenreben übrigbleibt. 

Die Hopfenpflanze verwendet diesen 1,2 mm dicken Draht nämlich zu Beginn des Jahres drahtitionell als Kletterhilfe. Mit einem speziellen Erntewagen werden die Hopfenreben schließlich vom Feld geholt und zu einer Erntemaschine gebracht, durch die sie einzeln hindurchgezogen und anschließend – Draht inklusive – gehäckselt werden. Nichts als Häckserei, pardon: Hexerei, war dem Vater von Klaus Engleder jahrelang als Möglichkeit eingefallen, dieses zunächst notwendige, aber später unliebsame Element aus der zum Düngen verwendeten Biomasse zu entfernen. Rat auf Draht kam letztlich von seinem Sohn, der mit seinem Schulkollegen Daniel Hofer ohnehin auf der Suche nach einem Maturaprojekt war. Die Lösung beruht darauf, dass der Draht aus Metall und daher – genau: magnetisch ist. 

Der Abscheider hat mit 560 x 820 x 1110 cm eine relativ geringe Baugröße. Mithilfe eines Förderbands wird das Häckselgut so nah wie möglich an eine Anordnung von vielen kleinen Dauermagneten herangeführt. Diese entfernen die Drähte aus der Masse und nehmen dabei möglichst wenig biologisches Material mit. Die reinen Metalldrähte können ordnungsgemäß entsorgt werden. Das reduziert die Eisenanreicherung der Böden und minimiert gleichzeitig die Verletzungsgefahr von Tieren. Guter Draht(abscheider) muss außerdem nicht teuer sein: Auf geringe Herstellungskosten und einen mäßigen Wartungsaufwand haben Engleder und Hofer Wert gelegt. 

Während Familie Engleder sich nun drahtfreien Hopfens und drahtfreien Düngers rühmen darf, ist die Scheidungsrate bei ihnen auf 95 % gestiegen. Und es tut gar nicht weh.