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Diffrec PRO

HTL Anichstraße

2018/19

Erfolge bei Jugend Innovativ

1. Preis Kategorie

Engineering I

EUR 2.000,-

 

Reisepreise: European Union Contest for Young Scientists 2019, Sofia (Bulgaria)


Diffrec PRO
Ein Flaschenzug mit gewichtsarmen Kunstfaserseilen soll die Bergrettung im doppelten Wortsinn erleichtern.

Aufi muaß i! Ein Schlachtruf derer, die die Berge lieben. Dazu gehören auch die Freunde Andreas Ladner, Tobias Schauer und Noah Scheiring. Einer von ihnen ist sogar freiwilliges Mitglied der Tiroler Bergrettung. Denn wo es aufigeht, kann es halt auch bergab gehen, manchmal unerwünschter Weise. Dann müssen Verunfallte irgendwie hinaufgezogen werden. Grund genug, ein rettendes Großprojekt aufzuziehen.

Bei derlei Einsätzen werden nämlich in der Regel herkömmliche Mannschaftsflaschenzüge verwendet, die kompliziert zu bedienen sind und gleich mehrere Rettungskräfte mit Know-how und Übung benötigen. Ein sogenannter Differenzialflaschenzug hingegen ist simpler: Er besteht aus zwei fest miteinander verbundenen Rollen und Ketten für den richtigen Kraftfluss. Aus Gewichtsgründen konnte der Differenzialflaschenzug bei Bergungen bisher nicht eingesetzt werden: Die Ketten sind zu schwer.

Ladner, Schauer und Scheiring erkannten das Potenzial im Differenzial. Mit einem leichten Kunstfaserseil müsste es gehen. Das wäre leichter und einfacher zu handhaben. Verschiedene Gesamtkonzepte wurden durchgerechnet und miteinander verglichen. Das Ergebnis war eine gezackte Differenzialrolle mit drei verschieden großen Rillen. Die Achse der Rolle ist an zwei seitlich angebrachten Blechen aufgehängt, die auch einen Aufhängepunkt für einen Karabiner bieten. Ein Anpress-Mechanismus drückt das Seil in die Zacken, damit es nicht einfach lockerlässt. Die Drei-Rillen-Rolle hat den Vorteil, das zwischen drei Arten von Kraftübersetzung gewählt werden kann, je nachdem, in welchem Winkel eine wie schwere Person wie weit hochgezogen werden muss. „Diffrec PRO“ nannten die Rettungsberechner ihr PRO-dukt, dessen PRO-totyp sie inzwischen auch schon zu einer Variante 2.0 weiter PRO-fessionalisiert haben.

Die Version 1.0 erwies sich nämlich als Totalabsturz. Also hieß es kurz vor der Abgabefrist eine neue Konzeption ausarbeiten, konstruieren und mithilfe des 3D-Drucks anfertigen. Für das Team Diffrec PRO überhaupt kein PRO-blem. Jetzt lassen sich auch noch der Partnerfirmenkogel, der Mount Patentanmeldung und der Konkurrenzberg überwinden.

Fotocredit: (c) VOGUS