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CSI Lebensmittel

HLFS Ursprung

2012/13

Erfolge bei Jugend Innovativ

3. Preis Kategorie Science, EUR 1.000,-


CSI Lebensmittel
Der Hefe zur Hilfe Es kreucht und fleucht in mikroskopischer Winzigkeit. Mikroorganismen sind allgegenwärtig in unseren Lebensmitteln, auch wenn wir meistens nicht so gerne darüber nachdenken. Müssen wir auch nicht, denn normalerweise ist unser Essen und Trinken zuvor gründlichen Qualitätskontrollen unterzogen worden.

Bier ist ein besonderer Fall, da es unter Beteiligung der Hefe Saccharomyces cerevisiae hergestellt wird, Mikroorganismen also ohnedies eine wesentliche Rolle dabei spielen. Bei Bier ist es somit besonders wichtig, Gut und Böse zu unterscheiden.

Hier kommt „CSI Lebensmittel“ auf den Plan. Zwei vierte und zwei dritte Jahrgänge der HFLS Ursprung haben in Zusammenarbeit mit der Firma Tecan und der Brauerei Stiegl molekularbiologische Versuche unternommen, um die Detektion von schädlichen Winzlingen im Bier zu beschleunigen. Denn die mikrobiologischen Methoden, die heutzutage für solche Tests an Lebensmitteln angewandt werden, dauern oft mehrere Tage. Manche Produkte sind bis dahin schon nahezu abgelaufen, oder umgekehrt wird „gehudelt“, um sie rascher auf den Markt bringen zu können, was die Qualitätssicherung eher zur Qualitätsverunsicherung machen kann. Es zählt also jede Sekunde.

Die Ursprunger Bierdetektei, aufgrund früherer Projekte bereits mit einer idealen Laborausrüstung versehen, testete zunächst Bierproben auf Basis von rRNA auf 26 verschiedene Schädlinge, um die Versuchsbedingungen besser einschätzen zu können. In weiterer Folge gelang es, innerhalb von nur drei Stunden einen Bacillus namens Lactobacillus lindneri mithilfe von Sonden aufzuspüren. Sogenannte Fremdhefen sollten dann in einem dritten Schritt von den benötigten Kulturhefen unterschieden werden. Bei der Ermittlung half ein Gen, das in letzteren fehlt, in ersteren aber vorhanden ist.

Um lebensmitteltechnologisch neue Wege zu bestreiten, legten die Schüler/innen sehr viel Wert auf Präzision, kombiniert mit Schnelligkeit. Die Zusammenarbeit funktionierte auch unter Klassen mit verschiedenen Erfahrungsniveaus einwandfrei, und auch der Spaß kam – wie aus der druckreifen Projektdokumentation hervorgeht – nicht zu kurz. Ob das mit dem Besuch in der Stiegl-Brauerei und eventuellen Verkostungen zu tun hat, ist freilich nicht bekannt ...