
BreastCancer Care – Entwicklung einer Methode zur Brustkrebstherapie
HTBLuVA Salzburg
2024/25
Erfolge bei Jugend Innovativ
Anerkennungspreis Science
EUR. 750,-

Good Morning, Vietnam!
Erstaunlich eigentlich, dass ihn kaum jemand kennt: den vietnamesischen Käseholzbaum. Dabei hat er doch so einen, ja: melodischen lateinischen Gattungsnamen: Melodorum fruticosum! Das klingt verlockend frohlockend, und zwar ganz zu Recht. Denn dieser in Südostasien heimische Baum bringt einen Stoff hervor, der zwar einen wesentlich trockeneren Namen trägt – MF-15 –, sich aber als echt heilsam erweist: Wie es aussieht, wirkt MF-15 gut gegen Brustkrebs.
Aufgrund von Erfahrungen in der eigenen Familie wollte sich Viktoria Marie Versnik in ihrer Diplomarbeit an der HTBLuVA Salzburg gezielt mit dieser Krankheit beschäftigen. Brustkrebs, das wusste sie, ist an sich gut behandelbar und nicht so tödlich wie andere Krebsarten, wobei triple-negative Brustkrebszellen eine gefährliche Ausnahme bilden. Viktoria wandte sich an die Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg, wo sie prompt ein Praktikum, eine Betreuerin und reichlich Lesestoff auf Englisch erhielt. Daraus ging hervor, dass das synthetische Naturstoffderivat MF-15 eine hemmende Wirkung auf die Vermehrung von resistenten Prostatakrebszellen zeigt. Viktorias These lag also nahe: Könnte auch gegen Brustkarzinome funktionieren.
Und so führte sie die typischen Experimente durch, vermehrte Zellen in Kulturflaschen, säte sie in Platten mit zahlreichen Vertiefungen aus und behandelte die Proben mit verschiedenen Konzentrationen des vermeintlichen Heilsbringers. Die Ergebnisse, die demnächst in einem ausführlichen Paper erscheinen, sind verlockend frohlockend: Die Naturstoffderivate bieten eine vielversprechende Option auf bessere Therapien mit weniger Nebenwirkungen als etwa die gefürchtete Chemo. Klinische Studien müssen das freilich noch bestätigen, aber schon jetzt lässt sich sagen: Was da aus dem vietnamesischen Käseholzbaum herauskommt, ist alles andere als Käse.
Fotocredit: © aws, VOGUS / Wolfgang Voglhuber