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Automatisierte Spritzmitteldosierung

HTL Braunau

2015/16

Erfolge bei Jugend Innovativ

1. Preis Kategorie Engineering;

EUR 2.000,-

 

Reisepreis ISWEEEP 2017


Automatisierte Spritzmitteldosierung
Ein Aufbau mit Lichttaster ermöglicht beim Unkraut-Spritzen in einer Baumschule das gezielte Verschonen der Bäume.

Apfelbaum, gespritzt. Ideen können bei Jugend Innovativ gar nicht spritzig genug sein – diese ist es besonders. Gleichzeitig achtet sie darauf, ihre Spritzigkeit wohl zu dosieren. Denn zu viel ist zu viel.

Im vergangenen Schuljahr trat ein Baumschulbesitzer an Severin Bogenhuber, Schüler der HTL Braunau, heran und beauftragte ihn mit der Lösung eines Problems: Da gegen das Unkraut im Umfeld seiner Bäume kein Kraut gewachsen ist, muss er es mit Spritzmittel unschädlich machen. Dies geschieht mit einem Kleintraktor, auf dem ein Spritzmittelaufsatz angebracht ist. Wenn der Baummeister allerdings mit seinem Kleintraktor durch die Baumreihen fährt, traktiert er mit der giftigen Flüssigkeit auch seine wertvollen Bäume. Die Veredelungsstellen, die das Kerngeschäft der Baumzucht bilden, können dadurch geschädigt werden, die Bäume scheitern sozusagen in der Schule und bleiben sitzen. 

Also bäumte sich Severin Bogenhuber gemeinsam mit seinen Klassenkollegen Manuel Altenbuchner und Julian Galluseder vor dem Traktor auf und entwarf für diesen eine Konstruktion, die hilft, den Strahl des spritzenden Aufsatzes gezielter auf die zu treffenden Stellen zu richten. Der neue Aufbau besteht aus Auslegern nach links und rechts, jeweils mit einem sogenannten Frequenzlichttaster, der erkennt, ob er gerade Kraut oder Unkraut, Baum oder Unbaum im Visier hat. Ein Mikrocontroller liest die entsprechenden Signale ein und steuert zwei Magnetventile an, die den Spritzmittelfluss regulieren. In einer Umkehr des Hunde-Gassi-Prinzips werden die Bäume also präzisest ausgelassen. Der wunderbare Nebeneffekt des automatischen Dosierungssystems: Es wird weniger Spritzmittel verbraucht, die Umwelt geschont und Geld gespart.  

Laufende Tasträder gleichen Unebenheiten und die ruckelnden Bewegungen des Fahrzeugs aus, damit die Düsen immer auf derselben Höhe bleiben ‒ nicht so wie der anstrengende Projektverlauf, der für das Team mit Höhen und Tiefen verbunden war. Termine einhalten, Teamfähigkeit, lösungsorientiertes Denken: Mit ihrer Arbeit haben die drei Diplomanden jedenfalls gezeigt, dass man entgegen der allgemeinen Meinung auch in der Baumschule etwas lernen kann.