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Anastomose Robot Tool - ART

HTL Mödling

2012/13

Erfolge bei Jugend Innovativ

1. Preis Kategorie Engineering, EUR 2.000,-

 

Reisepreis European Union Contest for Young Scientists 2013, Prag (Tschechien)

 

Reisepreis INTEL ISEF 2o14 - Int. Science and Engineering Fair, Los Angeles/California (USA)

 

Internationale Erfolge

EUCYS 2013: 2. Preis


Anastomose Robot Tool - ART
Kurz und schmerzlos. Schauplatz OP. Eine Gruppe grün gekleideter Menschen steht um einen grell ausgeleuchteten Tisch, darauf: ein Patient oder eine Patientin.

Diagnose: Darmkrebs, so weit fortgeschritten, dass mit dem Krebs auch ein großes Stück Darm entfernt werden muss. Eine solche darm-atische Operation läuft folgendermaßen ab: Nachdem das Darmstück entnommen wurde, wird ein Gerät namens Circular Stapler rektal eingeführt und stellt mit Hilfe einer Klammernaht eine neue Verbindung (eine Anastomose) zwischen den durchtrennten Darmenden her.

Klingt nahtlos durchführbar, doch leider hat der Circular Stapler auch entscheidende Nachteile: Er ist weder optisch noch taktil zu kontrollieren, fordert große Erfahrung im Umgang und verfügt bauartbedingt nur über eine Reichweite von maximal 30 Centimetern. Eingriffe, die außerhalb dieser Distanz durchgeführt werden, können nur über die Bauchdecke erfolgen, was für Patient/innen schmerzhafte und narbenträchtigen Operationen sowie lange Rekonvaleszenzzeiten bringt und den Versicherungen hohe Kosten verursacht.

So trat Darmchirurg Dr. Enserer von der Confraternität und Wiener Privatklinik an die HTBLuVA Mödling mit der Idee heran, eine verkürzte und dazu noch mobile Ausführung des Geräts zu entwickeln. Die Schüler Dominik Kovács, Thomas Steinlechner und Yuki Trippel nahmen den Auftrag an und fertigten das „Anastomose Robot Tool“, auch genannt „ART“.

ART ist ein echtes Kunstwerk: Es ist um vieles kleiner, kann aber genauso minimal invasiv eingesetzt werden wie der Circular Stapler. Außerdem ist es dank Taster und Servomotoren wesentlich einfacher und sicherer zu bedienen, erreicht ungefähr das dreifache Operationsgebiet und zeigt notwendige Arbeitsschritte auf LED- und LC-Display an.

Im Sinne einer ART-gerechten Entwicklung stattete das Team nicht nur dem OP einen Besuch ab. Zu so manchem Testlauf wurden außerdem Schweinedickdärme und Darmmodelle aus Latex und Moosgummi herangezogen. (Erkenntnis nebenbei: Hinsichtlich Festigkeit und Elastizität ist Moosgummi absolut empfehlenswert!) In seiner Zusammenarbeit konnte das Team nicht nur auf gute Ideen, sondern wohl auch auf gutes Bauchgefühl vertrauen.