The Hexaframe – intelligente Sonnenbrille

Schall überall
Wer nicht hören will, muss fühlen? Klingt irgendwie gemein. Wie wäre es stattdessen hiermit: Wer sehen will, soll auch hören dürfen? Schon viel besser. Gymnasiast Laurin Röblreiter hat noch einiges vor, eines Tages möchte er das perfekte AR-Gerät kreieren, also ideale Voraussetzungen für Augmented Reality, also erweiterte Realität. Dazu, weiß Laurin, muss die Interaktion der Menschen mit der Technologie organischer werden.

Vorerst hat er sich zwei Sinne vorgenommen: den Seh- und den Hörsinn. Seine Hexaframe ist eine smarte Sonnenbrille, die auch Audio abspielen kann. Indem die eingebauten Lautsprecher möglichst nah am Schädelknochen platziert sind, übertragen sie den Schall an den Gehörkanal. Es sind also keine Kopfhörer mehr nötig. Denn die reduzieren den Umgebungslärm. Was in manchen Situationen wünschenswert ist, kann in anderen gefährlich werden: etwa, wenn Laurin mit dem Fahrrad durch den Wiener Frühverkehr in die Sir Karl Popper Schule fährt und dabei Musik hört.

Die größte Herausforderung bei der Entwicklung war, die Elektronik möglichst klein und unauffällig im faltbaren Brillengestell unterzubringen. Dazu wird der Platz in beiden Bügeln genutzt. Eine Mikrocontroller-Einheit (MCU) umfasst allerlei Features, sie wandelt ein digitales Bluetooth-Audio- in ein analoges Signal um und verstärkt es zum Abspielen durch die Lautsprecher. 

Da die Arbeit an der gescheiten Brille für ihn so unterhaltsam wie Computerspielen ist, lernte Laurin in Windeseile nicht nur viel über Hardware-Design und Firmware-Programmierung, sondern auch, sich vom eigenen Perfektionismus nicht bremsen zu lassen. Das Produkt eröffnet nun ungeahnte Möglichkeiten, vom unbemerkten Musikhören im Büro bis zur geheimen Verständigung zwischen Polizist*innen in Zivil. Womöglich lässt sich die Hexaframe auch als Hörgerät programmieren. Sie kann (sich) sehen – und hören – lassen.

Fotocredit: © aws, VOGUS / Wolfgang Voglhuber