SkyScrubber

Verschwinde, Schwindel!
Meist werden Kletterprofis eingesetzt, Menschen, die schwindelfrei sein müssen, obwohl allen anderen schon schwindelt, wenn sie ihnen nur zusehen. Die Rede ist von Fensterputzer*innen. Zu Recht kostet es viel Geld, sie für einen Einsatz im 17. Stock zu buchen – nur, damit ein unerwarteter Schneeregen am nächsten Tag alles wieder zunichte macht.

Dass das Fensterputzen eine der gefährlichsten Tätigkeiten der Welt ist, dient vielen als Vorwand, den Frühjahrsputz ausfallen zu lassen. Im kleinen Maßstab gilt die Ausrede freilich nicht mehr: Da gibt es bereits Roboter, die die Arbeit erledigen können. Für ihr Maturaprojekt an der HTL Rennweg denken Moritz Dwulit, Enis Feraj, Stefan Radovic und Alexander Sallans größer – und höher. Ihr SkyScrubber soll den riesigen Fensterfronten von Wolkenkratzern den Durchblick verschaffen, und das auch noch – ökologisch – nachhaltig.

Der Roboter arbeitet sich waagrecht und senkrecht an demselben Kransystem vor, das bisher die Gondel für die menschlichen Putzkräfte sicher führte. Eine Seife-Wasser-Lösung wird mithilfe von Drüsen bei einer gegengleich zur Arbeitsrichtung rotierenden Mikrofaserrolle auf die Scheibe gespritzt. Ein Gummiabzieher entfernt die Lösung, die somit nicht auf die Straße tropft, sondern via Auffangbecken wieder im System landet. Dort wird es gefiltert und kann wiederverwendet werden. In weiterer Folge soll eine KI anhand der Trübheit und Leitfähigkeit der Lösung sowie der Wettervorhersage den optimalen Abstand zwischen Putztagen berechnen. Das sind aber nicht die einzigen Innovationen der vier Saubermacher: So wird der Akkumulator des SkyScrubbers in der Betriebspause durch ein Solarpaneel aufgeladen. 

Diverse Firmensponsoren unterstützen die Entwicklung – vielleicht kommt es ja nach Projektabschluss zu einer langfristigen Zusammenarbeit. Sonnige Aussichten, wie durch ein frisch geputztes Fenster.

 

Fotocredit: © aws, VOGUS / Wolfgang Voglhuber