Polyflex

Ganz großes Tennis
Manche Tennisspieler (vor allem männliche) sind für ihre Wutausbrüche bekannt. Bei internationalen Turnieren im Fernsehen zucken sie medienwirksam aus, wenn beispielsweise eine Saite ihres Schlägers reißt. In Österreichs Tennisclubs könnte bald zu beobachten sein, dass das Fluchen abnimmt. Denn ab sofort könnte die Betroffenen trösten, dass ihren kaputten Saiten ein neues Leben bevorsteht, dem Projekt Polyflex sei Dank. Ein Team an der HTBLVA Mödling sammelt, gereinigt, nicht mehr benötigte Tennisschlägersaiten. Die bestehen aus Plastik und würden im Müll ewig nicht abgebaut werden. Dabei lassen sich mit dem Kunststoff innovative Verpackungen herstellen.

Die gerissenen Burschen, die hier die Muskeln der ökologischen Nachhaltigkeit flexen, heißen David Djordjevic, Timo Kantilli, Eric Marouschek, Rajko Petrovic, Vojin Rakic, Ravajel Ravajeljan, Jovo Sasic, Ivan Stevic, Semih Ünal und Tyrone Weikmann. In Zusammenarbeit mit zwei renommierten Chemieunternehmen organisieren sie die wundersame Verwandlung. Die gesammelten Tennissaiten werden zerkleinert und in energieeffizienten Verfahren zu Granulat gemahlen. Daraus entstehen dann neue Produkte, etwa Tupperware-Behälter. Dabei ist klar: Je schöner und praktischer, desto länger leben die Reinkarnationen.

Darüber hinaus betreibt die Junior-Company Bewusstseinsbildung: Aufgehängt an dem Polyflex-Projekt vermitteln die zehn in Workshops, Präsentationen und Social-Media-Kampagnen die Botschaft, dass Abfall eine Ressource sein kann. So werden Mitschüler*innen und die sonstige interessierte Öffentlichkeit über die Bedeutung von Wiederverwertung und Umweltschutz informiert.

An einem marktfähigen Prototypen wird gearbeitet. In Zukunft sollen die Verpackungen im großen Stil hergestellt werden können. Bei den Tennisvereinen müssen sie dann eben andere Saiten aufziehen.

Fotocredit: © aws, VOGUS / Wolfgang Voglhuber