HELIOS – Indoor Navigation für Feuerwehren

Folg dem Sonnengott!
Wenn es brennt, dann rufen wir die Feuerwehr. Die kommt mit Tatütata möglichst schnell angerast. So weit, so klar. Schwierig wird es bei der Ankunft. Wo ist denn der Brand ausgebrochen? Vierter Stock, Block C, Zimmer 4 des Krankenhauses. Alles klar, und wo ist das jetzt genau?

Bei der freiwilligen Feuerwehr von Braunau am Inn brennt der Hut. Zu viele wertvolle Minuten verlieren die Einsatzkräfte damit, sich an einem unbekannten Ort zu orientieren. Brandschutzpläne gibt es zwar, aber die hängen aus oder liegen als PDFs vor, die sehr viel an Informationen enthalten, die an Tagen ohne Brand sicher total interessant sind. Zum Glück gibt es an der ortseigenen HTL drei Retter, die technische Feuerwehr für die Feuerwehr spielen: Felix Auer, Konstantin Bandat und Elias Mutter haben ein mehrteiliges Navigationssystem entwickelt, das die heißesten Fragen beantwortet.

Grundlage von HELIOS ist eine Windows-Applikation. Die integrierte KI und ein Filter konvertieren Gebäudepläne und löschen – ganz ohne Wasserschlauch –unnötige Beschriftungen und Bilder. Die bereinigten Dokumente lassen sich in einer auf den Tablets in den Feuerwehrfahrzeugen abrufbaren Android-App speichern. Die jeweiligen Einsatzleiter*innen bekommen ein eigens gebautes Endgerät mit Display umgeschnallt. Dort scheint, wenn unterwegs zum Einsatzort der aktivierte Brandmelder auf dem Plan ausgewählt wurde, die richtige Strecke mit dem schnellsten Weg von Checkpoint zu Checkpoint auf – wie ein sehr effizientes Google Maps für den Innenraum.

Nach der Matura wird Konstantin Bandat seinen Zivildienst bei der Braunauer Feuerwehr leisten und die Umsetzung des Projekts abschließen. Aber er und seine Teamkollegen denken noch weiter: Auch auf andere Feuerwehren ist das Konzept adaptierbar. Schließlich ist es benannt nach dem griechischen Sonnengott. Der wusste seinen Wagen auch immer gezielt über den Himmel zu lenken.

Fotocredit: © aws, VOGUS / Wolfgang Voglhuber