Fenrir – Zum Schutz von OT-Netzwerken

Der Wehr-Wolf
Der Name des Wolfes Fenrir in der nordischen Mythologie bedeutet: „der im Sumpf Lebende“. Vielleicht ist das ja der Grund, warum sich Julian Burger, David Koch, Bastian Uhlig und Gabriel Vogler als Beispielobjekt für ihr gleichnamiges Netzwerk eine Kläranlage ausgesucht haben. Zweck ihres Projekts in der Schutz kritischer Infrastruktur vor Cyberangriffen, wie sie in unserer kriegsgebeutelten Gegenwart immer häufiger werden.

Die Informationstechnik (IT) weiß die virtuellen Attacken mittlerweile auf ebenso virtuellem Wege ganz gut abzuwehren. Komplizierter wird es, wenn die Täter*innen die OT ins Visier nehmen, die „Operational Technology“. Das sind Hardware und Software, die in Produktionsbetrieben zum Einsatz kommen. Im Rahmen ihrer Diplomarbeit „Fenrir“ entsteht eine physische Topologie, also die realitätsgetreue Darstellung eines Firmennetzwerks. Dazu gehört eine IT-Umgebung, aber eben auch ein OT-Bereich, eine Kläranlage bestehend aus einer archimedischen Schraube, einem Rechen, Wassertanks, Filtern einem Staudamm und Pumpen. 

Da alles nur simuliert ist, fehlt der Faktor Gestank. Das schützt die fiktive Kläranlage aber nicht vor Cyberangriffen. Einige davon sind bekannt, andere hat das Projektteam selbst konzipiert. Im nächsten Schritt geht es an die Absicherung gegen solche Attacken. Der Prozess wird ausführlich dokumentiert, mit allen abgeleiteten „Do“s und „Don’t“s. 

Auch wenn die vier Experten für Industriesicherheit die HTL Rennweg in Wien einmal längst verlassen haben, wird das aufgebaute Projekt dort zur Weiterbildung genutzt. Aber auch das allgemeine Bewusstsein für die Gefährdung der OT-Netzwerke lässt sich anhand des Modells steigern. Ein Auftritt bei der IKT-Sicherheitskonferenz des Bundesheeres ist geplant. Dort präsentieren sie dann ihre wichtigsten Schlussfolgerungen: Absicherung ist nicht schwer, zu viel Sparen schadet sehr.

Fotocredit: © aws, VOGUS / Wolfgang Voglhuber