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Vergleich verschiedener Aufkohlungsmittel zur Herstellung von Gießereiroheisen

HTL Leoben

2014/15

Erfolge bei Jugend Innovativ

Anerkennungspreis;

EUR 500,-


Vergleich verschiedener Aufkohlungsmittel zur Herstellung von Gießereiroheisen
Auf Kohlung! Ja, dieses Projekt sollte man gebührend begießen. Es geht nämlich um Gießereiroheisen.

Wie angegossen. Nehmen wir einmal an, Sie möchten ein solches Roheisen herstellen. Alles, was Sie dafür brauchen, sind Eisen und Kohlenstoffträger als Aufkohlungsmittel. Ach so, Sie gehören zu den Menschen, die sich Nachhaltigkeitsgedanken machen, und wollen nicht auf fossile Kohlenstoffträger zurückgreifen. Tja, dann verweisen wir Sie jetzt einfach an Birgit Kaufmann, die verschiedene Aufkohlungsmittel zur Herstellung von Gießereiroheisen verglichen hat und dabei biomassiv auf Holz gestoßen ist.  

Die Schülerin des 5. Jahrgangs der HTL Leoben setzte sich in ihrem Maturaprojekt damit auseinander, dass die Produktion von Gießereiroheisen einfach nicht mehr viel Kohle kosten darf. Vor allem nicht fossile Kohlenstoffträger, die zuneige gehen und dann, wie es so schön heißt, gut, aber aus sind. Doch auf welche Alternativen zurückgreifen? Holzkohle, sagt Birgit Kaufmann. Diese wird aus Biomasse hergestellt, und dies seit langem mittels sehr alter Verfahren. Holzkohle hat den Vorteil, dass sie zum einen C02-neutral und zum anderen frei von Schwefel ist. Andere Kohlenstoffträger belasten die Umwelt stärker und bringen bei der Verarbeitung Schwefel in das erzeugte Metall ein, der dann in aufwändigen Prozessen wieder entfernt werden muss. Aber Holzkohle statt anderer – geht das überhaupt? Ist das rein strukturell möglich? Kann die metallverarbeitende Industrie damit?  

Da es dazu wenig praktische Erfahrungen und Umsetzungsmöglichkeiten gibt, verbrachte Birgit Kaufmann viele Stunden im Christian Doppler Labor für Optimierung und Biomasseeinsatz beim Recycling von Schwermetallen. Dort verglich sie viele Holzkohlen miteinander und führte hierzu Untersuchungen und Versuche in einem Widerstandsofen durch. Ein positives Ergebnis führt vor allem zu drei deutlichen Vorteilen: Natürliche Ressourcen werden geschont, umständliche Prozesse in der Gießereiroheisenproduktion minimiert und der Einsatz nachwachsender Rohstoffe in dieser Industrie wird verstärkt. Schön, wenn ein Holzweg mit allen Widerständen so erfolgreich verlaufen kann!