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Spirulina - Bakterien als Alternative zu Soja

HTL Wels

2007/08

Erfolge bei Jugend Innovativ

3. Preis Kategorie Science, EUR 1.000,-

 

Reisepreis: 50. International Youth Science Forum 2008, London-Großbritanien


Spirulina - Bakterien als Alternative zu Soja
Im Kampf gegen den Klimawandel sind innovative Lösungsansätze gefragter denn je. Spirulina, das bisher hauptsächlich als Nahrungsergänzungsmittel bekannt war, hat aber einiges mehr zu bieten.

Im Kampf gegen den Klimawandel sind innovative Lösungsansätze gefragter denn je. Spirulina, das bisher hauptsächlich als Nahrungsergänzungsmittel bekannt war, hat aber einiges mehr zu bieten wie die jüngsten Untersuchungen der HTBLA Wels zeigen: Die proteinreichen Bakterien punkten nicht nur als Alternative zu Soja, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag durch Photosynthese-Arbeit zur CO2-Reduktion.

Das siebenköpfige Schülerteam nahm dazu im Rahmen ihres Projekts die Bakterien, die ihre Energie aus Photosynthese gewinnen, genauer unter Lupe. Die Schüler interessierten sich vor allem für die technischen Möglichkeiten einer umweltfreundlichen Massenproduktion. Neben praktischen Versuchen zur Züchtung und Herstellung von Spirulina als Sojaersatz befassten sich die SchülerInnen mit den Wachstumsbedingungen dieser Bakteriengattung. Weiters führten sie wirtschaftliche Berechnungen zur Bedarfsdeckung in Österreich durch.
Spirulina eignet sich sowohl als tierisches Futtermittel als auch Lebensmittel. Je nach Einsatz kommen unterschiedliche Güteklassen zur Anwendung (Food- bzw. Feed-Grade), die im Produktionsprozess berücksichtigt werden müssen. Derzeit wird Spirulina ausschließlich in Asien und den USA industriell produziert. Den Berechnungen der Schüler zufolge kann man auf einer Fläche von 8.300 Hektar 250.000 Tonnen Spirulina erzeugen, was den österreichischen Gesamtbedarf an Futtermittel-Soja decken würde.

Da eine effiziente Herstellung nur unter konstanten Wachstumsbedingungen möglich ist, entwickelten die Schüler spezielle Bioreaktoren, wo die Bakterien ideale Temperaturen und Lichtverhältnisse vorfinden. Um die Züchtung zu optimieren und das Wachstum zu beschleunigen, variierten die Schüle die einzelnen Parameter. Die Ergebnisse der SchülerInnen bestätigen das enorme Potenzial von Spirulina.

Ein Blick in die Wasserbilanz liefert ein weiteres Argument für die Spirulina: Während man für die Herstellung von 1 kg Spirulina nur 75 Liter Trinkwasser benötigt, braucht man für die gleiche Menge Soja 1.400 Liter und für 1 kg Fleisch sogar 10.000 Liter. Bedenkt man jetzt noch die CO2-Reduktion durch die phototrophen Bakterien und die drastische Abholzung des Regenwalds aufgrund des stark zunehmenden Sojaanbaus fragt man sich, warum Spirulina nicht schon längst in großem Ausmaß produziert und verwendet wird.