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SCWTEX-Simultaneous Cutting and Welding of Textiles - Modetrends vom Laserstrahl

HTBLVA Spengergasse

2010/11

Erfolge bei Jugend Innovativ

Anerkennungspreis Kategorie Science, EUR 500,-


SCWTEX-Simultaneous Cutting and Welding of Textiles - Modetrends vom Laserstrahl
Schneidern mit dem Laserstrahl? Die Idee hat vier Schülerinnen der HTBLVA Spengergasse fasziniert und beflügelt. Schneiden und Nähen würden in einem Arbeitsgang passieren, meinten die einen. Die anderen skizzierten einen Laserplotter, der T-Shirts schneidet, verschweißt, färbt und bedruckt.

Ein Brainstorming mit Folgen. Stephanie Drahos, Sandra Kotrba, Karoline Herdin und Catherine Ranola entschlossen sich zu einem gemeinsamen Maturaprojekt mit unterschiedlichen Perspektiven, die ihren bisherigen Ausbildungsschwerpunkten entsprachen. So entstand eine Kooperation aus technischem Prozessmanagement und textilem Produktengineering.

Gegeben war das Ziel: ein Verfahren zu entwickeln, das technische Textilien mit einem Hochleistungs-Laser schneidet und verschweißt. Dass dafür nur Chemiefasern auf thermoplastischer Basis in Frage kommen, war bekannt. Kürzere Produktionszeiten und geringere Kosten sprachen für die Lasertechnik. Doch weil industrielle Erfahrungswerte weitgehend fehlen, war den Schülerinnen zu Beginn nicht klar, welche Gefahren die neue Technik mit sich bringt, welche Eigenschaften geeignete Materialien haben müssen und welche Laserquellen zur Auswahl stehen.

Als Kooperationspartner des Teams konnte Projektbetreuer Christian Spanner Robert Pospischil von der Technischen Universität Wien gewinnen. Neben der Unterstützung der eigenen Schule stand den Schülerinnen somit auch das Knowhow der TU, die Bibliothek und weitere Ressourcen zur Verfügung. Gelegenheit hatten sie dazu bei einem Workshop der beiden Institutionen, in dem die Jugendlichen gleich nach Projektstart mit physikalischen Grundlagen und relevanten Informationen aus den Gebieten der Optik, der Lasersicherheit und der Materialbearbeitung vertraut gemacht wurden.

Auf dem weiteren Projektplan standen eigenständige Recherche über Laserquellen und Materialien sowie Betriebsbesichtigungen und die Praxis in einem Lasertechniklabor. Dort fanden die Technikerinnen dann tatsächlich den Laserplotter, von dem sie Monate zuvor geschwärmt hatten. Sie fanden Gelegenheit, selbst mit dem Gerät zu arbeiten und Materialien zu vergleichen. Sie erlebten Gas- und Lärmentwicklung und konnten die Schweißnähte auf ihre Luftdurchlässigkeit und Zugfestigkeit prüfen.

Bei ihren aufwändigen Recherchen entdeckt das Quartett ein Polyestergewirke, das sich gut mit dem Laser bearbeiten lässt und für den Prototyp geeignet scheint, der demnächst gelasert wird: eine fluoreszierende Warnweste.