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Power4Glider

HTBLA Eisenstadt

2013/14

Erfolge bei Jugend Innovativ

1. Preis Kategorie Engineering; EUR 2.000,-

 

Reisepreis: 26. European Union Contest for Young Scientists 2014, Warschau (Polen)


Power4Glider
I got the power. Im Nachhinein lässt sich über die Geschichte lachen, aber währenddessen war es wohl eher ein spannender Thriller als eine Komödie: An der HTBLA Eisenstadt erzählte ein Lehrer vom Segelflugcamp, an dem er mit seinem Bruder teilgenommen hatte.

Nach stundenlangem Flug versagte plötzlich die Stromversorgung. Dem Akku, der mit steigender Flughöhe noch mehr verbraucht als sonst, konnten sie beim Leerwerden zuschauen, und nur durch Abschalten des Navigationssystems und aller anderen Anzeigen, die Elektrizität benötigten, blieb für eine eilige Landung noch eine Funkverbindung mit dem Flugplatz aufrecht. Alles gerade noch gutgegangen.

Aber die Schüler Julian Prikril und Mario Steiner wurden hellhörig. Es wäre empfehlenswert, auf den Stromverbrauch in großer Höhe besser aufzupassen, fanden sie. Aber es wäre noch empfehlenswerter, wenn das ein System erledigen könnte. Und ein solches Powermanagementsystem wollten sie nun entwickeln. Es soll die vorhandene Energiekapazität überwachen und dem Piloten oder der Pilotin mitteilen, wenn er bzw. sie besser mal auf den Notstrom zurückgreift. Ach ja, und auch besagten Notstrom möchte das Power-Duo bereitstellen. Eine mobile Ladestation in fürs Cockpit praktischer Größe kann ergänzend einspringen, wenn es eng wird.

Die schwindelerregendste Herausforderung dabei war: Wo soll die zusätzliche Elektrizität herkommen? Ein weiteres Akkupaket wäre viel zu schwer. Aber was ist in luftigen Höhen bei 130 km/h sowieso vorhanden? Wind! Durch ein kleines Ausstellfenster der Kabinenhaube können Pilotinnen und Piloten bei Bedarf eine Windturbine betätigen. Da es diese, für das Projekt relevant, in zwei verschiedenen Formen gibt, teilte man die axiale Variante und die radiale (also das klassische Windrad) untereinander auf: Jeder der beiden entwickelte, baute und testete eine davon. Die radiale Version, zum Anbau an Flugzeuge eher ungewöhnlich, erschien durch ihre stromlinienförmige Bauweise und den geringen Luftwiderstand attraktiv. Ein Test mit sechs Profilen (also „Radblättern“) brachte zufriedenstellende Ergebnisse. Bei der axialen Variante beeindruckte, dass rasch eine sehr hohe Drehzahl erzielt wurde.

Und welche der beiden Windturbinen hat nun den Sieg beim Projekt „Power4Glider“ davongetragen? Nun, ein bisschen Spannung verträgt auch diese Geschichte.