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Marillenkernknackmaschine

HTBLA Weiz

2013/14

Erfolge bei Jugend Innovativ

3. Preis Kategorie Engineering; EUR 1.000,-

 

Reisepreis: IENA 2014


Marillenkernknackmaschine
Wie heißt noch schnell der Kern einer Marille? Genau: Stein. Und was machen wir damit?

Harte Schale, reicher Kern. Wir lösen ihn aus, werfen ihn weg und genießen das Fruchtfleisch. Oder wir veranstalteten Weitspuckbewerbe. Und pflanzen neue Marillenbäume. Aber sonst ist der Stein doch zu nichts zu gebrauchen, oder? Weit gefehlt! Die harte Schale des Steins birgt viele weitere kleine Mandelkerne. Die können geknabbert werden, aber auch Kernöl und der Marzipanersatz Parsipan können daraus entstehen. Wenn – ja, wenn der Stein geknackt wird, und zwar so, dass seine Kerne keinen Schaden nehmen. Und das geht halt nicht, schon gar nicht maschinell.

Wieder daneben, tönt es aus Weiz. Als Abschlussprojekt an der dortigen HTBLA haben zwei Schüler – von einem Obstbaubetrieb angeregt – versucht, das ideale System zum sicheren Knacken der Schalen zu finden und eine entsprechende Maschine umzusetzen. Dabei mussten sie feststellen: Ein Stein macht noch keinen Einstein. Unzählige Kilos an Obst mussten in marillenmathematischer Kleinarbeit vermessen, statistisch ausgewertet und zertrümmert werden.

Verschiedene Methoden von Gegen-eine-Platte-Schleudern bis hin zu elektrisch gesteuerten Pressen wurden ausprobiert, bis der Lösungsweg geknackt war. Und der geht so: Zuerst sortieren zwei gegenläufige Walzen die Steine automatisch nach der Breite, diese fallen dann auf zwei – ebenfalls gegenläufige – Spindeln, welche sie an der Breitseite um etwa 15 % eindrücken. Dadurch springt die Schale auf, und es kann auf die praktischen Mandeln zugegriffen werden. Und sogar aus den harten Schalen lässt sich was machen! Sie können als Brennstoff oder biologisch abbaubares Scheuermittel dienen.

 Dabei bearbeitete Daniel Jeitler vornehmlich die Mechanik des Brechvorganges und die Dynamik der Maschine, und Dominik Guggenbichler berechnete die Festigkeit der Bauteile. Die tatsächliche Maschine wurde dann von Alexander Kiedl und Sebastian Six gefertigt, samt Formrohren, Kettenantrieb und Dosiereinrichtung. Auch für die beiden Viertklässler galt dies als höchst erfolgreiches Abschlussprojekt. Da sieht man wieder, was es alles bringt, wenn man was in der Marille hat.