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Innovative CKD Treatment

HTL Dornbirn

2014/15

Erfolge bei Jugend Innovativ

2. Preis Kategorie Science;

EUR 1.500,-

 

Reisepreis Intel ISEF 2016


Innovative CKD Treatment
Nehmen wir mal an, es gibt heute Geschnetzeltes mit Nudeln, und weil der Hunger größer war als am Ende der Appetit, bleibt tellerweise Pasta übrig.

Verwertvoll. Was damit am nächsten Tag machen? Naja, da bietet sich doch einiges an: Nudelsalat, Nudeln mit Sugo, Nudelauflauf.

Komplizierter wird es mit der Restlverwertung auf dem Gebiet der Zementklinkerherstellung. Wird nämlich dieser gebrannte Bestandteil des Zements erzeugt, fällt CKD („cement kiln dust“) oder Zementofenstaub an, der aufgrund seines hohen Alkalien- und Schwermetallgehalts teuer entsorgt werden muss. Aufgrund seiner toxischen und hydraulischen Eigenschaften kann er nicht in den Wertstoffkreislauf integriert werden, sodass die Entsorgung nicht gerade CO2-neutral erfolgt. Aber muss man wirklich den „dust“ aus dem „kiln“ kill’n? Oder lässt sich damit auch noch etwas anderes anstellen: das Zement-Äquivalent des Nudelsalats sozusagen? Diese Frage haben sich Anna Kemmer, Dominik Klotz, Lukas Maier und Simon Moll von der HTBLuVA Dornbirn gestellt. In Kooperation mit ihrem Ze-Mentor, dem Metallurgen Alfred Edlinger, haben sie zum Teil sehr ofensichtliche Antworten gefunden. 

So untersuchte eine Hälfte des Teams auf nasschemischem Weg, ob Teile des CKD nicht als Düngemittel eingesetzt werden könnten. Die anderen beiden überprüften die thermische Umsetzung des CKD in einem Induktionsofen inklusive Siedewassergranulation (ein gänzlich neues Verfahren), was im Endeffekt dazu führen sollte herauszufinden, ob sich der CKD bei entsprechender Behandlung doch noch stofflich verwertet lasse. Dabei wurde dem CKD so richtig Stoff gegeben – er wurde in Säure geworfen, in Lauge gebadet, einem Mikrowellnessprogramm unterzogen und verbrannt – und das alles in langwierigen und zementofenstaubtrockenen Laboreinheiten von frühmorgens bis spätabends. Hat sich der Aufwand gelohnt? 

Ja! Gut Dünger braucht halt Weile, und am Ende kamen die Schülerinnen und Schüler zu dem Ergebnis, dass all ihre Lösungsansätze sehr wohl Umsetzung in der Zementindustrie finden könnten – mit einer Einsparung von etwa 54.900 Tonnen CO2 pro Jahr in Österreich. Ohne CO-Zweifel ein geglücktes Projekt!