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Hidden Agenda: TFA, die lauernde Gefahr in unserem Wasser

HLUW Yspertal

2022/23

Erfolge bei Jugend Innovativ

1. Preis Science

EUR. 2.000,-

 

 

Internationale Wettbewerbe und Veranstaltungen:

 

34. European Union Contest for Young Scientists 2023, Brüssel (BE)


Hidden Agenda: TFA, die lauernde Gefahr in unserem Wasser
Erstmals bestätigt eine Studie, dass auch im Wiener Becken – und Trinkwasser – der Sekundärschadstoff Trifluoracetat in viel zu hoher Konzentration vorliegt. Zwei Schülerinnen der HLUW Yspertal ermittelten.

Trifluoracetat. Das klingt nicht so böse, wie es ist. „Flora“, das hat etwas von purer Natur. Und „Tri“: Alle guten Dinge sind drei, oder? Nun, das kommt davon, wenn wir nicht genau genug hinsehen oder -hören. Denn Trifluoracetat, kurz: TFA, ist zwar keine Chemikalie, deren Einsatz und Entsorgung als so schädlich gilt, dass sie permanent unter Beobachtung und steht und Einschränkungen unterworfen ist. Aber genau das ist das Problem. Denn ein so genannter Sekundärschadstoff ist TFA sehr wohl. Er gelangt in die „aquatische Umwelt“ (also ins Wasser) vermutlich über die Landwirtschaft.

 

Sekundär deshalb, weil der Stoff erst in der zweiten Runde entsteht, als Abbauprodukt diverser Vorläuferstoffe mit halogenierten Kohlenwasserstoffverbindungen. Diese finden sich in Pestiziden, Kühlmitteln und Medikamenten ebenso wie in alltäglichen Haushaltschemikalien. TFA wird dann daraus, sobald die Vorläufer in den Gewässern gelandet sind. Bislang wird ihnen in Monitoringprogrammen noch zu wenig Beachtung geschenkt, sie schlüpfen durch die Maschen der Umweltgesetzgebung. In Deutschland besteht darüber schon ein gewisses Bewusstsein, etwa am Technologiezentrum Wasser in Karlsruhe.

 

Dort fanden Marlies Planegger und Katarina Schmidt mit ihrem Diplomarbeitsprojekt an der HLUW des Zisterzienserstiftes in Yspertal Anschluss. Als erste österreichische Außenstelle führten sie TFA-Messungen in Oberflächengewässern im Wiener Becken durch. Sie hielten Wasserpflanzen zu gleichen Konditionen in künstlichen Nährlösungen und versetzten sie dann mit verschiedenen Mengen Natriumtrifluoracetat.

 

Ein Drittel aller Proben wies Konzentrationen von über 1000 Nanogramm pro Liter auf, über 500 ng/l kamen sie alle. Und jetzt, Umweltämter? Konzentriert euch mal und schreitet dann zur Ace-Tat!

Fotocredit: ©  aws, VOGUS / Wolfgang Voglhuber