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Gesundheitsgefährdung durch Wasservögel am Vöcklabrucker Stadtteich – chemische Wasseranalyse

BRG Schloss Wagrain

2021/22

Erfolge bei Jugend Innovativ

3. Preis

Science

EUR 1.000,-

 

Int. Veranstaltungen:

International Wildlife Research Week 2022, Graubünden (CH)


Gesundheitsgefährdung durch Wasservögel am Vöcklabrucker Stadtteich – chemische Wasseranalyse
Quillt Schwarzbrot oder Weißbrot im Wasser mehr auf? Im Zuge ihrer wissenschaftlichen Vorarbeit untersuchte eine Maturantin am BRG Schloss Wagrain, wie das Füttern von Enten dem Ökosystem Teich schadet.

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Als Kind ging die Vöcklabruckerin Kristin Bayer gerne an den ortseigenen Stadtteich und fütterte die Enten. Als Gymnasiastin musste sie im Zuge einer vorwissenschaftlichen Arbeit im Auftrag des Bürgermeisters feststellen, dass das damals keine so brillante Idee war. Nett gemeint ist halt manchmal das Gegenteil von sinnvoll.

Schon bei ihrem ersten Besuch am Ufer in wissenschaftlicher Funktion bot sich ihr ein grausiges Bild: verwesende Vögel auf der Wasseroberfläche, zudem Laub mit krankhaft weißlicher Farbe. Kristin Bayer, die sich schon früh für Chemie interessiert hatte, ahnte Schlimmes und wies es kurz darauf nach. Mehrere Probenahmen am Teich und chemische Analysen des Wassers ergaben: Die Eutrophierung ist weit fortgeschritten. Das bedeutet, das Wasser hat sich mit externen Nährstoffen angereichert, die ihm nicht guttun. Der Phosphatgehalt im Stadtteich und im Fluss Vöckla stieg allein während des Messzeitraums stark an, ein Höchstwert von 5 mg/l wurde erreicht. Unter 0,1 mg/l gilt Wasser als sauber.

Aber was hat das jetzt mit den Fütterungen zu tun? Warum hat Kristin Bayer für ihre Arbeit am Bundesrealgymnasium Schloss Wagrain auch das Quellverhalten von Schwarz- und Weißbrot untersucht? Die Krümel quellen im Wasser und im Magen der Vögel oft stark auf, sodass sie sich nicht mehr bewegen können. Überfüttert verzichten sie auf natürliche Wege der Nahrungssuche. Ratten werden angelockt. Wenn sich im Teich dann auch noch massenhaft Algen bilden, ist das Ökosystem gänzlich gekippt.

Die gute Nachricht: Es gibt eine Reihe von Lösungsvorschlägen von Feinfiltersäcken zur Algenentfernung bis zur Anbringung von Netzen über dem Teich im Herbst. Vor allem aber ganz viele „Füttern verboten!“-Schilder. Auch die Bezirksnachrichten sind schon auf die Forschung aufmerksam geworden. Sie werden berichten. Es wird – leider – keine Ente sein.

Fotocredit: © aws, Fotografin Monika Fellner