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Dopplerphon - Herzklopfen hören

HTL Ottakring

2009/10

Erfolge bei Jugend Innovativ

Anerkennungspreis Kategorie Engineering, EUR 500,-


Dopplerphon - Herzklopfen hören
Herzklopfen und Hochfrequenztechnik haben mehr gemeinsam, als es auf den ersten Blick scheinen mag. Es geht um Signale, Frequenzen und Reaktionen. In der Nähe hört sich das Pochen anders an, als aus größerer Entfernung.

Jede Veränderung der Entfernung von Quelle und BeobachterIn verändert auch die Wellenfrequenz. Beim leisen Herzschlag wie beim funktionstüchtigen Martinshorn mit den geschätzten 1000 Hertz. Das Herz macht zwar keinen Krach, der Effekt, nach Christian Doppler benannt, ist dennoch derselbe.

Den Nachweis dafür erbrachten vier Herren und eine Dame der HTL Ottakring, mit dem Dopplerphon, einem medizinischen Diagnosegerät, das den Herzspitzenstoß misst und hörbar macht. Dabei werden Mikrowellen kontinuierlich an den Brustkorb der Testperson gesandt und von dort wieder reflektiert. Sobald sich der Brustkorb bewegt, ändert sich die Frequenz: 0,33 Hertz, die für das menschliche Ohr freilich nicht hörbar sind, werden über ein Programm am digitalen Signalprozessor in akustische Signale verwandelt.

Aus sicherheitstechnischen Gründen gingen die SchülerInnen noch einen Schritt weiter und bauten einen Herzspitzenstoßsimulator, der die Qualitäten des Herzstoßes nachbildet und zugleich die Arbeit vereinfacht. Dabei sorgt ein Elektromotor mit Schneckengewinde für die Geschwindigkeit des Nockenmechanismus, die Drehung der Nocke schiebt ein Metallrohr bis zu einer Markierung, eine Spannfeder verschiebt das Rohr wieder in die Ausgangsposition. Ein ständiges auf und ab, wie beim Herzmuskel.

In der letzten und sehr intensiven Projektphase arbeitete das fünfköpfige Team an der akustischen Umsetzung der Signale. Mit Hilfe eines digitalen Prozessors wurden sie in den analogen Bereich umgewandelt und über Lautsprecherboxen gesendet.
Den fünf TechnikerInnen kam dabei die gemeinsame Praxis aus früheren Projekten und Laborübungen zugute. Bei der Aufgabenverteilung wurden Stärken und Interessen der einzelnen berücksichtigt. Persönliche Schwierigkeiten gab es keine, technische Probleme wurden in regelmäßigen Treffen gelöst. Mit Wolfgang Gerlitz stand dem Team ein technisch und medizinisch versierter Experte zu Seite, der theoretischen Imput lieferte und bei der Materialbeschaffung wertvolle Hilfe leistete.