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Digital Tendon Scoring Tool

HTBLuVA Salzburg

2022/23

Erfolge bei Jugend Innovativ

3. Preis Science

EUR. 1.000,-


Digital Tendon Scoring Tool
Eine KI-basierte Software soll durch Sportverletzungen geplagte Sehnen schneller und genauer identifizieren. Die richtigen Algorithmen dafür hat ein Projektteam der HTBLuVA Salzburg getestet.

Lange wurde die Sehne vernachlässigt, galt sie doch als schlicht schlecht durchblutetes Bindegewebe. Doch die Sehne sehnte sich nach Aufmerksamkeit. In zahlreichen Sportverletzungen forderte sie ihr Recht. Heute gibt es Institute für Knochen- und Sehnenregeneration, etwa an der PMU (Paracelsus Medizinische Privatuniversität). Diese hat sich mit einem speziellen Vorhaben an Maria Franek, Dagmar Müller, Kathrin Pürstinger, Theres Resch und Philipp Rolinek von der HTBLuVA Salzburg gewandt. Denn jetzt, wo die wehen Sehnen endlich gesucht werden, stellt sich heraus, dass sie gar nicht so leicht zu finden sind.

 

Abhilfe schaffen soll ein „Digital Tendon Scoring Tool“, also eine digitale, KI-basierte Plattform, die automatisch und objektiv Gewebeschnitte von Sehnen anhand von typischen Merkmalen auswertet. Das junge Forschungsteam wendet verschiedene Methoden an. Zunächst geht es darum, mithilfe von Filtern an den Bildern von Sehnenschnitten Linien (also die Sehnen selbst) zu erkennen. Diese bestehen aus so genannten Kollagenfasern, die im Idealfall schön parallel verlaufen. Außerdem durchläuft das Bild ein pixelorientiertes Schwellenwertverfahren, bei dem die Konturen des aufgenommenen Objektes Aufschluss über den Zustand der Sehne geben. Vereinfacht ausgedrückt: Je mehr Pixel, desto schlechter geht es der Sehne.

 

Das beauftragende Institut kann nun leichter über eine Behandlung mit dem SPARC („secreted protein acidic and rich in cysteine“) entscheiden und entsprechende Medikamente entwickeln. Warum das heilsam ist, vermittelte es den Teammitgliedern in einem Histologieworkshop im hauseigenen Labor. Die PMU soll aber nicht allein von dem neuen digitalen Sehnensucher profitieren. Geplant ist eine Verbreitung des „Scoring Tools“ als OpenSource-Software. Score!

Fotocredit: ©  aws, VOGUS / Wolfgang Voglhuber