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AnDenken

Priv. Glasfachschule Kramsach

2012/13

Erfolge bei Jugend Innovativ

2. Preis Kategorie Design, EUR 1.500,-


AnDenken
Am Anfang stand ein Silberlöffel vom Flohmarkt. Wo kam er her? Welche Geschichten waren damit verbunden? Welche Bedeutung hatte er für seine ursprüngliche Besitzerin oder seinen ursprünglichen Besitzer?

Alter Innovativ. Und was ließe sich tun, um ihn ins Jetzt hinüberzuretten, damit er von der „Jugend von heute“ nicht nur als „altes Ding“ mit Nostalgiewert für wenige abgetan wird? Fünf Schülerinnen, vier davon von der HTL Glasfachschule Kramsach, gingen in ihrem eigens für Jugend Innovativ ersonnenen Projekt diesen Fragen nach.

Fragen, genau! Nachfragen, sich interessieren, Empathie zeigen – das war der Ausgangspunkt. Barbara Lutz, Eva Marek, Johanna Reisch, Martina Tammerle und Jacqueline Vons setzten sich mit ihren Eltern, Großeltern oder älteren Menschen in ihrem Umfeld zusammen und baten sie um Gegenstände aus ihrer Vergangenheit: einen Erdäpfelstampfer, eine Kuhglocke, ein Salzfass, dazu Geschichten, die um diese Objekte kreisen – Erinnerungen an die „AnDenken“, wie die fünf jungen Damen ihr Projekt nannten.

Diese sorgfältig und liebevoll dokumentierten Gespräche brachten sie ihren Familienmitgliedern näher, und Oma und Co. hatten eine Riesenfreude am Interesse der „Jungen“. Allein das Bereitstellen von Gegenständen mit persönlichem Wert war schon ein Meilenstein auf dem Weg zur Überbrückung des Generationenkonflikts. Doch wie nun die geliebten Stücke kreativ so bearbeiten, dass das Klischee der Respekt- und Achtlosigkeit junger Menschen in den Alten nicht aufkommt? Den Designerinnen gelang der Spagat, indem sie ihr neu erlangtes Wissen über die andere Generation in ihre kreative Konzeption einbanden.

So wurde aus der Kuhglocke ein farbenfrohes Nadelkissen mit Nadelköpfen wie Pilze, da die Oma viel näht und früher oft im Wald unterwegs war. Der Erdäpfelstampfer fand aus der Schublade an seinen ursprünglichen Platz in der Küche zurück, aber in Form einer Küchenlampe mit Weinflaschendesign, die auch noch in Zusammenarbeit mit dem Opa, der einst selbst Wein herstellte, gefertigt wurde. Ein alter Inkalöffel schmückt nun das Handgelenk einer Peruanerin als Armband mit passenden Motiven, aus dem Salzfass kann Chai oder Mokka getrunken werden. Und die Erinnerung lebt.