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Finden eines konkreten Wirkstoffes und dessen Dosierung zur Behandlung der Amerikanischen Faulbrut

HLUW Yspertal

2021/22

Erfolge bei Jugend Innovativ

1. Preis

Science

EUR 2.000,-

 

Int. Veranstaltungen:

33. European Union Contest for Young Scientists 2022, Leiden (NL)


Finden eines konkreten Wirkstoffes und dessen Dosierung zur Behandlung der Amerikanischen Faulbrut
Eine weltweit verbreitete Krankheit, die Bienenvölkern zu schaffen macht, verliert durch einen neuen Wirkstoff ihren Schrecken. Ein Projektteam der HLUW Yspertal ermittelte in Feldversuchen die richtige Dosierung.

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Oh, diese Amerikanische Faulbrut! Kaum zu glauben: Was wie ein unflätiger Ausbruch von Antiamerikanismus klingt, ist tatsächlich Gegenstand einer wissenschaftlichen Diplomarbeit an der Höheren Lehranstalt für Umwelt und Wirtschaft des Zisterzienserstiftes Zwettl in Yspertal. Es geht darum, das Bienensterben zu verhindern. Die Amerikanische Faulbrut, ausgelöst von – Achtung, jetzt wird’s wieder so ein bisschen derb – Paenibacillus larvae, ist eine weltweit verbreitete Krankheit, an der jährlich Hunderttausende Honigbienen sterben.

Bisher behalf man sich mit aggressiven Antibiotika. Aber der Nachwuchs ist fleißig: Markus Bollwein, Lorenz Hinterplattner und Jasmin Schalli haben sich mit Kolleginnen und Kollegen in Belgien auf die Suche nach einem konkreten pflanzlichen Wirkstoff gemacht und diesen dann an den Bienenstöcken österreichischer Imkereien getestet. SP50 – so nannten sie schlicht und einfach ihr Produkt – wurde dazu als Futterlösung dargereicht, die erkrankten Tiere wurden mit eindeutigen Kennungen versehen und beobachtet.

Im Gegensatz zur Gruppe, die nur ein Placebo erhielt (diese Studien funktionieren immer gleich, egal, ob die Patientinnen und Patienten Menschen oder Tiere sind), entwickelten die Gruppen, die SP50 erhalten hatten, einen erhöhten Putztrieb. Sie reinigten ihre Waben von abgestorbener Brut und machten Platz für neue. So waren diese Kolonien rasch wieder in der gewohnten Größe aktiv und trugen auch mehr Nektar, als zu erwarten gewesen wäre.

Das Projektteam hofft, dass dank dieser vielversprechenden Ergebnisse die Amerikanische Faulbrut ihren Schrecken verliert. Vielleicht kann es sich ja dann eine andere Krankheit mit verrückten Namen vornehmen.

Fotocredit: © aws, VOGUS / Wolfgang Voglhuber